Einblick in die Süßwasser-Aquaristik: Anpassungsfähige Arten für weiches Wasser

21. März 2024 Von chrissi 0

Für viele Anfänger in der Aquaristik ist es nicht offensichtlich, dass nicht alle Fischarten in ihrem Leitungswasser leben können. Einige Arten sind besonders empfindlich und gedeihen nur, wenn der pH-Wert und die Gesamthärte (GH) des Aquariumwassers ihrem natürlichen Lebensraum entsprechen. Um den pH-Wert und die GH-Werte im Leitungswasser zu messen, können spezielle Teststreifen verwendet werden. Wenn eine GH-Zahl von 4 Grad (75 ppm) oder weniger vorliegt, enthält das Wasser weniger Mineralien (z.B. Kalzium und Magnesium) als normal. Anstatt gegen das natürlich weiche Leitungswasser anzukämpfen, sollten Südamerikanische Fische und andere Tiere, die aus weichem Wasser stammen, in Betracht gezogen werden.

1. Diskusfische: Majestätische Bewohner des Aquariums

Die Symphysodon-Gattung, besser bekannt als Diskusfische, sind auch als „Könige des Aquariums“ bekannt. Diese südamerikanischen Buntbarsche können die Größe eines 13 bis 18 cm großen Tellers erreichen. Durch gezielte Zucht wurden eine Vielzahl von intensiven Farben und einzigartigen Mustern hervorgebracht – wie Blau-Diamant, Rot-Türkis, Taubenblut, Schachbrett, Albino, Schlangenhaut und viele mehr. Sie sind im Allgemeinen ruhig und friedlich für einen Buntbarsch, können aber territorial werden, wenn sie brüten. Daher ist es ratsam, eine Gruppe von sechs Diskusfischen in einem mindestens 284 Liter großen Aquarium unterzubringen, um Streitigkeiten zu minimieren.

Obwohl sie in freier Wildbahn in Gewässern mit niedrigem pH- und GH-Wert leben, hat sich gezeigt, dass sie in Gefangenschaft in Wasser mit einem pH-Wert von bis zu 6,8-7,6 leben können (wenn keine Zucht geplant ist) und sehr weichem bis mittelhartem Wasser. Es ist wichtiger, eine höhere Temperatur von 29-30°C aufrechtzuerhalten und die Wasserparameter so stabil wie möglich zu halten. Wegen ihrer kleinen Mäuler sollten sie eine Vielzahl von kleinen Nahrungsmitteln bekommen, wie zum Beispiel Hikari Discus Bio-Gold, Hikari Vibra Bites, gefrorene Nahrung und lebende Artemia.

2. Kristall- oder Bienengarnelen: Farbenfrohe Miniaturbewohner

Wenn Diskusfische zu groß sind, könnten die Taiwan-Bienengarnelen (Caridina cantonensis) eine gute Alternative sein. Diese kleinen Krebstiere wurden gezüchtet und hybridisiert, um unzählige Varianten in allen Farben des Regenbogens zu erzeugen, darunter King Kong, Blue Bolt, Galaxy Pinto und Crystal Red Shrimp. Sie sind ähnlich groß wie die 4 cm große Kirschgarnele oder Neocaridina davidi, sind aber in der Regel teurer und anspruchsvoller in Bezug auf ihre Wasserparameter.

Da die meisten Fische dem Geschmack von Baby- (und erwachsenen) Garnelen nicht widerstehen können, empfiehlt es sich, ein ausgereiftes Aquarium von 38 Litern oder größer für eine artenreine Zucht einzurichten. Um einen konstant niedrigen pH- und GH-Wert zu gewährleisten, empfehlen erfahrene Garnelenzüchter die Verwendung eines aktiven Puffersubstrats und RODI-Wassers (umkehrosmose- und deionisiertes Wasser), das mit Bienengarnelen-spezifischen Mineralien angereichert ist. Eine Temperatur von 20-27°C, ein pH-Wert unter 6,8, niedrige KH-Werte und 4-7° GH (70-130 ppm) sind anzustreben, aber sicherheitshalber sollte der Verkäufer nach den Bedingungen gefragt werden, unter denen er die Garnelen gehalten hat. Als kleine Allesfresser sind Bienengarnelen nicht wählerisch und fressen alle möglichen Fischnahrungen und blanchiertes Gemüse. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, spezielle Garnelennahrung bereitzustellen, die zusätzlich Kalzium und Mineralien enthält, um ein gesundes Häuten zu fördern.

3. Schmetterlingsbuntbarsch: Farbenpracht im Miniaturformat

Eine weitere spektakuläre Weichwasserart ist der Schmetterlingsbuntbarsch (Mikrogeophagus ramirezi). Das Männchen ist leuchtend gefärbt, hat eine stachelige Rückenflosse und einen quirligen Charakter. Durch sorgfältige Zucht wurden mehrere Farbvarianten (z.B. Deutsch Blau, Gold, Elektroblau und Schwarz) und verschiedene Körperformen (z.B. normal, langflossig und ballonartig) hervorgebracht. Wie der Diskusfisch stammt auch dieser Zwergbuntbarsch aus Südamerika und bevorzugt wärmere, weichere Gewässer. Es hat sich gezeigt, dass sie am besten bei Temperaturen von 29-30°C, einem pH-Wert zwischen 5 und 8 und weichem Wasser gedeihen.

Ein 38-Liter-Aquarium mit einem Schwammfilter reicht für ein Zuchtpaar aus, aber für eine Gemeinschaftsaufstellung sollte auf ein 76-Liter-Aquarium oder größer aufgerüstet werden. Es sollten viele Versteckmöglichkeiten und Hindernisse zur Verfügung gestellt werden, um die Sichtlinie zu unterbrechen und Aggressionen zu reduzieren. Es sollte jedoch beachtet werden, dass sie gerne im Substrat graben und Pflanzen ausreißen können, daher sollte man Pflanzen wie Javafarn und Anubias in Betracht ziehen. Schmetterlingsbuntbarsche sind keine wählerischen Esser und sollten eine gemischte Diät aus Fischfutter, wie Flocken, sinkenden Pellets, gefriergetrockneten Artemia und gefrorenen Mückenlarven, erhalten.

4. Zwergpanzerwelse: Niedliche Bodenbewohner

Der Zwergpanzerwels (Corydoras pygmaeus) ist ein entzückender, nur 3 cm großer Wels, der perfekt für das mittlere bis untere Stockwerk eines bepflanzten Aquariums geeignet ist. Wie könnte man diesen großen, schwarzen Augen, der kühnen horizontalen Streifen und den kleinen Barteln, die wie ein kleiner Schnurrbart aussehen, widerstehen? Obwohl sie technisch gesehen in ein 19-Liter-Aquarium passen würden, wird empfohlen, ein 38-Liter-Aquarium oder größer zu wählen, damit eine größere Gruppe von mindestens 8-12 Zwergpanzerwelsen gehalten werden kann. Sie stammen aus dem Amazonasbecken in Brasilien und würden sich in einem Aquarium mit weichem Wasser und viel Versteckmöglichkeiten am wohlsten fühlen.