Umgang mit Stromausfällen in Aquarien: Ein Leitfaden für Notfälle

21. März 2024 Von chrissi 0

Stromausfälle, verursacht durch schlechtes Wetter oder Wartungsarbeiten des Energieversorgers, können bei Aquarianern Panik auslösen. Zahlreiche Aquarienausrüstungen – wie Heizung, Filter, Licht und CO2-System – sind auf Strom angewiesen, und einige davon sind lebenswichtig für die aquatischen Bewohner. Hinzu kommt, dass meist unklar ist, wie lange der Stromausfall andauern wird, was die Planung angemessener Maßnahmen zusätzlich erschwert. In solchen Fällen ist es wichtig, einen Notfallplan parat zu haben.

Verhalten bei Stromausfällen

Während eines Stromausfalls ist es wichtig, ruhig zu bleiben und keine überstürzten Entscheidungen zu treffen. In den ersten 1-2 Stunden nach Beginn des Ausfalls sollten keinerlei Veränderungen am Aquarium vorgenommen werden. Die Fische sollten nicht gefüttert und automatische Futterautomaten abgeschaltet werden. Auch Wasserwechsel sollten vermieden werden. Fische sind in der Wildnis Temperaturschwankungen von Tag zu Nacht gewöhnt und können sich an diese anpassen. Probleme können jedoch auftreten, wenn plötzlich eine große Menge Futter ins Aquarium gegeben wird oder kochendes Wasser eingefüllt wird.

In dieser Zeit sollte stattdessen nach alternativen Stromquellen gesucht werden, falls der Stromausfall länger andauert. Dazu können gehören:

  • Zusätzliche Batterien
  • USB-Batterie-Backup
  • Laptop (zum Aufladen von USB-Geräten)
  • Große Powerbank (zum Beispiel für Camping)
  • Stromumwandler für Autobatterien
  • Unterbrechungsfreie Stromversorgung (UPS)
  • Tragbarer Generator (für langfristige Stromausfälle)

Sauerstoffzufuhr sicherstellen

Nach etwa 8 Stunden sollte Sauerstoff ins Aquarium eingeleitet werden, dies sollte alle 8 Stunden wiederholt werden. Wenn das Aquarium stark besetzt ist oder die Fische nach Luft schnappen, sollte die Sauerstoffzufuhr früher und häufiger erfolgen. Um dies zu erreichen, können ein Luftstein oder ein Schwammfilter verwendet werden, die Blasen an der Oberfläche erzeugen, den Gasaustausch fördern und das Wasser schnell mit Sauerstoff anreichern. Beide Geräte benötigen einen Luftkompressor, der allerdings Strom benötigt.

Eine USB-Luftpumpe kann eine Lösung sein, da sie an eine USB-Backup-Batterie oder einen Laptop angeschlossen werden kann. Noch besser ist eine Luftpumpe mit integriertem Akku. Wenn sie eingesteckt ist, funktioniert sie wie jede andere Luftpumpe und der eingebaute Lithium-Ionen-Akku bleibt ständig geladen. Sobald die Luftpumpe den Strom verliert, schaltet sich die Akkureserve automatisch ein und kann für 8 Stunden durchgehend laufen.

Umgang mit Filtern

Problematisch bei Hänge- und Außenfiltern ist, dass das Filtermedium nur wenig Wasser und Sauerstoff speichern kann. Um zu verhindern, dass die nützlichen Bakterien im Filter durch Sauerstoffmangel absterben, nehmen einige Aquarianer das Filtermedium heraus und legen es direkt ins Aquarium, das mehr gelösten Sauerstoff enthält. Zudem sollte der Filter komplett ausgesteckt werden, um zu verhindern, dass verrottende organische Stoffe und tote Bakterien beim Wiedereinschalten des Stroms ins Aquarium gespült werden.

Temperaturregelung während Stromausfällen

Wenn die Außentemperatur niedriger ist als die tropischen Temperaturen Ihrer Fischtanks, muss sichergestellt werden, dass die Fische warm genug bleiben, bis die Aquarienheizungen wieder funktionieren. Bei wenigen Aquarien kann Verpackungsband verwendet werden, um Wärmepackungen außen am Aquarium zu befestigen. Wärmepackungen benötigen jedoch Sauerstoff, um Wärme zu erzeugen, daher sollten nur die Enden des Wärmepacks abgeklebt und der Großteil der Oberfläche freigelassen werden.

Eine Alternative, um den Wärmeverlust zu minimieren, besteht darin, den Tank mit einer eng anliegenden Abdeckung zu versehen und das gesamte Aquarium mit Decken, Handtüchern oder Notfall-Mylar-Decken zu umwickeln. Durch die Verwendung mehrerer Schichten wird die Luft zwischen den Decken isoliert und verhindert, dass die Wärme zu schnell entweicht.

Einige Aquarianer versuchen, das Wasser warm zu halten, indem sie Wasser kochen und es zum Aquarium hinzufügen. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass das heiße Wasser nicht direkt in das Aquarium gegossen wird, da dies die Fische verbrühen könnte. Stattdessen sollte etwas Wasser aus dem Aquarium in einen Eimer gegeben und ein wenig kochendes Wasser hinzugefügt werden. Ein Thermometer kann dabei helfen, sicherzustellen, dass die Temperatur passt, bevor das erwärmte Wasser wieder in das Aquarium gegeben wird.

Fazit

Stromausfälle können für Aquarianer eine Herausforderung darstellen, doch mit einem gut durchdachten Notfallplan und der richtigen Ausrüstung kann die Situation gemeistert werden. Es ist wichtig, ruhig zu bleiben, überstürzte Entscheidungen zu vermeiden und sicherzustellen, dass sowohl die Sauerstoffzufuhr als auch die Temperatur im Aquarium aufrecht erhalten bleiben.