Blasen und Schaum im Aquarium: Ursachen, Lösungen und Hinweise auf die Gesundheit der Fische
21. März 2024Wer ein Aquarium besitzt, hat sicherlich schon einmal Blasen oder Schaum im Wasser bemerkt und sich gefragt, ob dies für die Fische unbedenklich ist. Blasen können aus unterschiedlichen Gründen entstehen – einige davon sind unproblematisch, andere hingegen können auf Probleme hindeuten. Es ist daher wichtig zu verstehen, was die Ursachen sein können und wie man gegebenenfalls Abhilfe schaffen kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Natürliche Blasenbildung durch Luftpumpen
Die häufigste Ursache für Blasen im Aquarium ist der Einsatz einer Luftpumpe. Diese saugt Luft von außerhalb des Aquariums an, leitet sie durch einen Schlauch und pumpt sie ins Wasser. In der Regel wird die Luftpumpe mit einem luftbetriebenen Gerät verbunden, wie zum Beispiel einem Luftstein, einem Schwammfilter oder einer Aquariumsdekoration, die Blasen erzeugt. Diese Blasen sollten transparent sein und sofort platzen, sobald sie die Wasseroberfläche erreichen. Eine weitere normale Ursache für Blasen ist der Einsatz einer CO2-Injektion in einem hochtechnisierten Pflanzenaquarium. In diesen Systemen wird oft ein Diffusor verwendet, der das CO2-Gas in kleine Blasen zerteilt, die sich schnell im Wasser auflösen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Blasenbildung durch Luftpumpen in der Regel unbedenklich ist. Sie sorgen für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr und eine gute Wasserzirkulation, was für das Wohlbefinden der Fische und Pflanzen im Aquarium essentiell ist.
2. Mikroblasen nach dem Wasserwechsel
Nach einem Wasserwechsel können im Aquarium Mikroblasen auftreten, die alle Oberflächen im Fischtank bedecken. Insbesondere im Winter kann das Wasser aus den Leitungen sehr kalt sein, sodass der Wasserkocher das Wasser auf die richtige Temperatur für das tropische Aquarium erwärmt. Heißes Wasser kann jedoch nicht so viel Sauerstoff aufnehmen wie kaltes Wasser. Wenn die Wassertemperatur erhöht wird, werden gelöste Gase freigesetzt, die kleine Blasen bilden, die sich auf Glas, Substrat, Pflanzen und Dekorationen absetzen.
Dieses Phänomen ist normalerweise harmlos, und die meisten der Blasen sollten nach einigen Stunden verschwinden. Sollten jedoch ungewöhnlich viele Blasen an der Glaswand haften, könnte dies darauf hindeuten, dass nicht nur ein großer Temperaturunterschied besteht, sondern auch ein großes Volumen an Wasser ausgetauscht wurde. In diesem Fall sollte das Aquarium in den nächsten Stunden oder Tagen besonders beobachtet werden, da große Wasserwechsel starke Schwankungen in den Wasserparametern verursachen können, die wiederum die Gesundheit der Fische beeinträchtigen können.
3. Fischmedikamente oder Chemikalien
Bestimmte Fischmedikamente können Schaumbildung verursachen, da sie die Viskosität oder Dicke des Wassers verändern. Wenn im Aquarium ein Luftstein oder Schwammfilter vorhanden ist, würden die Blasen normalerweise sofort platzen. Ist das Wasser jedoch dicker, dauert es länger, bis die Blasen sich auflösen. Der durch diese Medikamente verursachte Schaum bildet in der Regel klare, transparente Blasen. Wenn die Blasen jedoch einen öligen, irisierenden Schimmer aufweisen, könnte dies durch Seife oder andere Reinigungsprodukte verursacht worden sein – diese sind für Fische sehr schädlich. Wenn etwas im Aquarium gereinigt werden muss, kann es meistens einfach mit Wasser abgespült werden. Sollte es desinfiziert werden müssen, kann es mit einer verdünnten Bleichlösung gewaschen oder eingeweicht, mit sauberem Wasser abgespült und anschließend vollständig an der Luft getrocknet werden, bevor es wieder ins Aquarium gegeben wird.
Es ist wichtig, bei der Verwendung von Medikamenten und Chemikalien im Aquarium immer vorsichtig zu sein und die Anweisungen genau zu befolgen. Eine Überdosierung kann nicht nur zur Schaumbildung führen, sondern auch die Wasserqualität beeinträchtigen und die Gesundheit der Fische gefährden.
4. Ölschicht auf der Wasseroberfläche
Manchmal kann sich eine klebrige, durchscheinende Biofilm-Schicht auf der Wasseroberfläche bilden, die Blasen einfängt, die normalerweise aufsteigen und an der Oberfläche platzen würden. Dieser Film kann durch die Öle in Fischfutter, Öle von den Händen und andere organische Verbindungen im Wasser verursacht werden. Einige Aquarianer verwenden Küchenpapier, um den Biofilm aufzusaugen, doch dies ist nur eine temporäre Lösung. Die Ölschicht wird sichtbar durch einen Mangel an Oberflächenbewegung und einem ordnungsgemäßen Gasaustausch, der notwendig ist, damit mehr Sauerstoff ins Wasser gelangt, den die Fische zum Atmen benötigen. Ein Schwammfilter, der Blasen erzeugt, kann die Wasseroberfläche in Bewegung setzen, oder die Ausgabe des Filters kann an die Oberfläche gerichtet werden, um das Öl zu verteilen und die Sauerstoffzufuhr zu erhöhen. Zudem sollten überwucherte Schwimmpflanzen entfernt werden, die die Oberflächenbewegung behindern.
Es ist wichtig zu betonen, dass eine Ölschicht auf der Wasseroberfläche nicht nur die Sauerstoffzufuhr beeinträchtigt, sondern auch das Eindringen von Licht in das Aquarium verhindert. Dies kann sich negativ auf das Pflanzenwachstum und damit auf das gesamte Ökosystem im Aquarium auswirken.
5. Übermäßiger Ammoniakgehalt
Ein hoher Ammoniakgehalt im Wasser kann ebenfalls zur Schaumbildung führen. Dies kann durch eine Überbesatzung des Aquariums, eine übermäßige Fütterung, oder sogar durch Blätter und andere Abfälle, die in einen Außenminiteich fallen, verursacht werden. Wie bei Fischmedikamenten ist dieses Phänomen nur sichtbar, wenn ein Schwammfilter oder etwas Ähnliches im Wasser Blasen erzeugt. Wenn ungewöhnlicher Schaum auftritt und keine Medikamente verwendet wurden, könnte dies auf einen übermäßigen Ammoniakgehalt oder andere schädliche Chemikalien im Wasser hinweisen. In diesem Fall sollten Ammoniak- und Multiteststreifen verwendet werden, um zu ermitteln, was vor sich geht.
Ein hoher Ammoniakgehalt im Wasser ist für Fische sehr schädlich und kann zu schweren Gesundheitsproblemen führen. Es ist daher wichtig, regelmäßig Wasserwechsel durchzuführen und das Wasser auf Ammoniak und andere schädliche Substanzen zu testen. Eine gute Wasserqualität ist der Schlüssel zu einem gesunden und stabilen Aquarium.
6. Blasennester
Gut zu wissen ist, dass es auch positive Gründe für das Auftreten von Blasen gibt. So bilden zum Beispiel Kampffische, Fadenfische und andere Arten sogenannte Blasennester. Diese Männchen erzeugen mit ihrem Speichel Blasen und häufen sie in einer ruhigen Ecke, neben einer Schwimmpflanze oder an einem Ort an, wo es keine starke Oberflächenbewegung gibt, die ihre harte Arbeit zerstören könnte. Während der Brutzeit wirbt das Männchen um das Weibchen und sammelt mit seinem Mund die Eier auf, die sie nach der Paarung ablegt. Diese Eier werden in sein Blasennest gespuckt, das er aggressiv bewacht, bis sie schlüpfen und die Nachkommen schwimmfähig sind.
Wenn das Blasennest eines Kampffisches während eines Wasserwechsels versehentlich zerstört wird, besteht kein Grund zur Sorge: Die Männchen bauen ständig neue Nester, wenn das alte Nest abgenutzt ist. Dieses Verhalten ist ein faszinierendes Beispiel für das Brutpflegeverhalten von Fischen und ein Zeichen dafür, dass sich die Fische wohl fühlen und gesund sind.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Blasen und Schaum im Aquarium aus unterschiedlichen Gründen auftreten können. Während einige Ursachen harmlos oder sogar positiv sind, können andere auf Probleme hinweisen. Es ist daher wichtig, die Ursachen zu verstehen und bei Bedarf geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Wasserqualität zu verbessern und die Gesundheit der Fische zu gewährleisten. Durch regelmäßige Beobachtung des Aquariums und sorgfältige Pflege können viele Probleme vermieden werden und das Aquarium wird zu einem gesunden und stabilen Lebensraum für die Fische.