Wer sich nach einem kleinen, attraktiven und neugierigen Fisch für das eigene Aquarium sehnt, der sollte die Apistogramma Zwergbuntbarsche in Betracht ziehen. Diese auch als „Apistos“ bekannten Fische sind wahre Hingucker und bereichern jedes Aquarium mit ihrer lebhaften Art.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Apistogramma-Buntbarsche?
Die Gattung Apistogramma stammt ursprünglich aus verschiedenen Lebensräumen Südamerikas und umfasst fast 100 Arten. Die leuchtend bunten Männchen erreichen eine Größe von 8-9 cm und beeindrucken oft mit ausgeprägten Rückenflossen, während die Weibchen etwas unscheinbarer sind und eine Größe von 5-6 cm erreichen. Neben ihrem auffälligen Aussehen fällt vor allem ihre Neugier auf. Im Gegensatz zu vielen anderen Fischen, die bei der Annäherung eines Beobachters oft fliehen, schwimmen die Apistos neugierig an die Scheibe, sobald sie jemanden bemerken. Sie sind bekannt dafür, dass sie gerne mit ihren Besitzern interagieren.
Die Vielfalt der Apistogramma-Arten
Einer der reizvollsten Aspekte der Aquaristik ist die Betrachtung der verschiedenen Farbvariationen und das Forschen nach den Lieblingsarten. Es ist unmöglich, alle Apistogramma-Arten aufzulisten, aber hier sind einige der beliebtesten:
- A. cacatuoides, auch als Kakadu-Zwergbuntbarsch bekannt, ist wahrscheinlich die am häufigsten in Aquariengeschäften und Zoohandlungen anzutreffende Art. Die Morphs Super Red, Double Red und Triple Red sehen mit ihren gestreiften Körpern und kirschroten Flossen aus wie kleine Rennwagen, während die Orange Flash-Variante auffällige, leuchtend orange Flossen hat.
- A. agassizii ist in vielen Farbvarianten erhältlich, wie Fire Red und Gold, hat aber einen eher rundlichen Schwanz, der an einen Tischtennisschläger erinnert. Ähnlich wie A. cacatuoides lässt sich diese Art relativ leicht zu Hause züchten.
- A. borelli, bekannt als „Regenschirm-Zwergbuntbarsch“, zeigt sich in einem hübschen Hellblau mit zitronengelben Flossen.
- A. trifasciata erhält seinen Spitznamen „Dreiband-Zwergbuntbarsch“ von den drei schwarzen horizontalen Linien auf seinem Körper und den leuchtend blauen Flossen.
Das richtige Aquarium für Apistos einrichten
Ein einzelnes Apistogramma-Paar fühlt sich am wohlsten in einem 80-Liter-Aquarium oder größer, insbesondere wenn es sich um ein Gemeinschaftsaquarium handelt. Sie können jedoch auch in einem 40-Liter-Becken gezüchtet werden. Je nach Art bevorzugen sie wärmere Wassertemperaturen von 27-28°C, einen eher sauren bis neutralen pH-Wert und eine mittlere Härte von 4-8 Grad (70-140 ppm) GH. Diese kleinen, temperamentvollen Fische legen gerne ihr eigenes Territorium an, daher sollte das Aquarium mit vielen Höhlen, Catappa-Blättern und Hardscape als Verstecke ausgestattet sein. Lebende Aquarienpflanzen mit dichtem Laubwerk helfen ebenfalls, die Sichtlinien zu unterbrechen und Aggressionen zu minimieren. Als nahe Verwandte der Mikrogeophagus-Buntbarsche (oder „Kleine Erdfresser“) durchsieben Apistos gerne sehr feinen Sand, daher sollte dieser als Substrat hinzugefügt werden, wenn man dieses Verhalten beobachten möchte.
Mögliche Mitbewohner für Apistogramma
Obwohl Apistogramma als semi-aggressive Fische eingestuft werden, kommen sie in den meisten Gemeinschaftsaquarien gut zurecht. Da sie sich hauptsächlich im unteren Teil des Beckens aufhalten, sind Fische, die im mittleren bis oberen Teil des Aquariums schwimmen, wie Tetras, Bleistiftfische, Beilbäuche und andere Arten, perfekte Mitbewohner. Es sollte jedoch beachtet werden, dass Apistos Zwerggarnelen, Jungfische und andere kleine Lebewesen jagen, die groß genug sind, um in ihren Mund zu passen. Außerdem sind sie, es sei denn, das Aquarium ist sehr groß, wahrscheinlich keine guten Mitbewohner für Betta-Fische, da beide Arten semi-aggressiv und territorial sind.
Die Frage, wie viele Apistos zusammengehalten werden sollten, hängt vom Platzangebot ab. Es ist möglich, ein einzelnes Paar oder eine größere Gruppe zusammen zu halten, vorausgesetzt, es gibt genügend Platz oder Höhlen für jedes Tier. Ein gutes Verhältnis ist ein Männchen für zwei bis drei Weibchen, während zwei oder drei Männchen ohne Weibchen definitiv zu Kämpfen führen würden. Das Hinzufügen von „Dither-Fischen“ wie Rotkopfsalmlern kann hilfreich sein, um die Apistos von Streitigkeiten untereinander abzulenken.
Die Ernährung der Apistogramma
Als Mikroprädator profitieren Apistogramma von einer ausgewogenen Ernährung für eine optimale Gesundheit und Ernährung. Obwohl sie gerne eine reine Proteindiät aus Mückenlarven, Tubifex-Würmern und Schwarzen Mückenlarven fressen, wurde festgestellt, dass sie etwas „Roughage“ in ihrer Ernährung benötigen, um Blähungen zu vermeiden. Dazu gehören pflanzliche Stoffe und Krebstiere mit nicht verdaulichen Exoskeletten wie Artemia und Daphnien. Zudem haben Apistos in der Regel keine Probleme damit, kleinere Pellets, Repashy-Gel-Futter und andere sinkende Fischfutter zu fressen.
Zucht von Apistogramma-Buntbarschen
Apistos sind besonders interessant zu züchten, da sie Höhlenbrüter sind und elterliche Fürsorge für ihren Nachwuchs zeigen. Einige Arten sind schwieriger zu züchten als andere, daher sollte man sich vor dem Start gut informieren. Natürlich benötigt man mindestens ein Männchen und ein Weibchen, aber Apistos können manchmal schwer zu bestimmen sein, da untergeordnete Männchen ihre Farben verbergen können, um wie ein Weibchen auszusehen und so die Aggression des dominanten Männchens zu vermeiden. Sobald man sie jedoch nach Hause bringt, zeigt das „Sneaker-Männchen“ seine Farben und man stellt fest, dass man gar keine Weibchen hat. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es gut funktioniert, eine Gruppe von Apistos zu kaufen und sie Paare bilden zu lassen.
Nachdem ein festes Paar (oder ein Männchen mit zwei Weibchen) vorhanden ist, sollte ein 40-Liter-Zuchtaquarium eingerichtet werden. Es kann ein Aquarium ohne Bodengrund verwendet werden, aber viele Apistogramma-Züchter bevorzugen eine 2,5 cm dicke Schicht aus Kies oder Sand (oder mehr Substrat für ein bepflanztes Aquarium). Es ist ratsam, etwas Deckung (wie große Mengen Javamoos) im vorderen Bereich des Tanks und eine Apistogramma-Höhle in jeder der hinteren Ecken zu platzieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Höhleneingänge nicht direkt aufeinander zeigen, damit sich die Fische nicht gegenseitig stören.
Fazit
Apistogramma-Zwergbuntbarsche sind faszinierende Aquariumsbewohner, die mit ihrer Farbenpracht und ihrem interessanten Verhalten jeden Betrachter in ihren Bann ziehen. Mit der richtigen Pflege, einer ausgewogenen Ernährung und geeigneten Bedingungen für die Zucht können diese kleinen Fische eine Bereicherung für jedes Aquarium sein.