Was sind Drosophilla Melanogaster?

7. Dezember 2022 Von chrissi 0

Drosophilla Melanogaster ist eine Art aus der Familie der Taufliegen. Diese umfasst insgesamt über 3000 Arten. Im Deutschen wird sie auch als Schwarzbäuchige Fruchtfliege oder Schwarzbäuchige Taufliege bezeichnet und stellt einen der besterforschten Organismen der Welt dar. Zuerst beschrieben wurden sie im Jahr 1830 vom deutschen Entomologen Johann Wilhelm Meigen. Ab etwa 1900 wurden sie häufig als Versuchsorganismen in der Genetik eingesetzt.

Entwicklung und Lebenszyklus

Die Schwarzbäuchige Taufliege lebt, einmal geschlüpft, bis zu acht Wochen. Dies trifft allerdings nur auf die Weibchen zu. Männchen werden gerade einmal zehn Tage alt. Die Weibchen legen 400 Eier auf Obst oder gärendem organischem Material ab. Bereits nach 22 Stunden verwandelt sich die Larve in eine wurmartige Made. Diese macht sich sofort auf die Suche nach Futter, vor allem Hefen und Bakterien aus altem Obst, sowie die Früchte selbst. Die Larve wächst schnell. Nach neun Tagen entwickelt sie sich bei 25 °C zu einem flugfähigen Insekt, wobei vier Tage auf das Puppenstadium und der Rest auf drei verschiedene Larvenstadien entfallen. Die Geschlechtsbestimmung ist genetisch durch die Chromosomen bedingt.

Verbreitung und Anatomie

Ursprünglich war die Art nur in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet. Mit dem Menschen verbreitete sich diese Fruchtfliege über den gesamten Globus und überwintert in warmen Räumen. Während die Weibchen 2,5 Millimeter lang sind, sind Männchen noch ein Stückchen kleiner. Letztere weisen einen einheitlich dunkel gefärbten Hinterleib auf. Die Augen haben eine rote bis orangene Farbe. Zum Fliegen brauchen sie mehrere Herzen. Die Forschung an den Organen fördert immer noch Neues zu Tage. Im Gehirn besitzt die Fruchtfliege rund 100 000 Nervenzellen. Ein Viertel von ihnen sind am Bewegungsapparat beteiligt. Ebenso haben sie ein Herz, dieses weist jedoch einen grundverschiedenen Aufbau auf, als jenes von Wirbeltieren.

Drosophilla Melanogaster als Forschungsobjekt in der Genetik

Ein Grund für ihre Beliebtheit als Forschungsobjekt in der Genetik, ist auf die leichte Züchtbarkeit zurückzuführen. Außerdem ist die Generationsdauer bei dieser Art äußerst gering. Pro Generation schlüpfen etwa 400 Nachkommen, ein weiterer Vorteil für Forscher. Schließlich besitzt die Drosophila nur vier Chromosomenpaare, wodurch genetische Forschungen sehr vereinfacht werden. Mutationen des Erbguts lassen sich gut beobachten. Erstaunlicherweise sind viele Vorgänge gleich wie bei Säugetieren, denn 60 Prozent der Fliegen-Gene kommen auch beim Menschen vor. Das ist zum Beispiel wichtig bei der Erforschung der Ursachen von Krankheiten.

 

Sonstige interessante Details

Die kleine Fruchtfliege, kann mehr, als Sie wahrscheinlich denken. Zum einen hat sie viele Namen, wobei die zutreffendste Bezeichnung „Taufliege“ ist. So nervig die Fruchtfliege ist, ist sie doch ein Kulturfolger und hält sich gerne in der Nähe von Menschen auf. Doch zum Glück ist die Drosophilla Melanogaster völlig ungefährlich. Nur die verdorbenen Lebensmittel, auf denen sie nisten, sollten Sie natürlich nicht essen. In der Natur fungieren die Fruchtfliegen quasi als Müllabfuhr und dienen anderen Tieren wie Vögeln, Fischen und Fröschen als Futter. Die schnelle Fortpflanzung der Art hat zur Folge, dass Sie sich vor einer Fliegenplage in der Küche in acht nehmen sollten. Zudem locken sie gärende Lebensmittel an.

Für Forschungen an der Fliege wurden bereits sage und schreibe fünf Nobelpreise vergeben. Darunter ist der Nobelpreis der ersten deutschen Frau namens Christiane Nüsslein-Volhard.